Anfang der 80er Jahre bot das Roland System-100m einen preisgünstigen Einstieg in die modulare Welt. Da es vor allem im Bereich Synth-Pop von Musikern und Bands wie Vince Clarke, Depeche Mode, Tears For Fears und Human League prominent eingesetzt wurde, entwickelte es sich zu einem begehrten Klassiker, für den man heute Vintage-Preise zahlen muss. Behringer bringt diesen modularen Synthesizer mit seinem System 100 nun im Eurorack-Format zurück und ermöglicht einer neuen Generation so einen günstigen Einstieg in den Modular-Synthie-Bereich. Das Modul 140 Dual Envelope LFO für das System 100 bietet gleich drei Quellen für Modulationssignale. Die Sektionen können unabhängig voneinander genutzt werden, um unterschiedliche Module und Ziele damit anzusteuern. Das 140 Dual Envelope LFO, das in der Funktionalität weitestgehend dem legendären Vorbild entspricht, ist ein unverzichtbares Tool für jedes System.
Alle drei Sektionen des Moduls sind separat nutzbar. Die ADSR-Phasen werden über kurze Faderwege zügig eingestellt. Die Hüllkurven können manuell ausgelöst werden, was beim Aufbau eines Patches sehr nützlich ist, um etwa einen Sound schnell auszuprobieren. Das Ausgangssignal liegt parallel an zwei Buchsen, wodurch es sich auch ohne Multiple verteilen lässt. Zusätzlich ist es als invertiertes Signal abgreifbar. Der LFO besitzt fünf Wellenformen. Die Geschwindigkeit hat drei Frequenzbereiche und lässt sich entweder manuell einstellen oder über den CV-Eingang von außen modulieren. Ferner sind ein Retrigger-Eingang zum Neustart der Wellenform, mit dem sich auch eine Synchronisation bewerkstelligen lässt, sowie ein Delay zur Einsatzverzögerung vorhanden. Das Ausgangssignal liegt an einer normalen sowie an einer invertierten Buchse und lässt sich direkt im Modul per Schalter abschwächen.
Die Module des Behringer System 100 bilden die Grundlage für einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Fast alle Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren bis zu vier Funktionen, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver erscheinen lässt. Ein Basissystem lässt sich hier mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand zusammenstellen und kann dann nach und nach erweitert werden. Außerdem ist das System 100 eine einmalige Gelegenheit für Synth-Pop-Fans, die schon immer mal das Originalsystem ihrer Idole spielen wollten. Dabei lässt sich ein Wunsch-System 100 nicht nur nach eigenen Vorstellungen frei zusammenstellen, sondern es kann auch durch Eurorackmodule, die andere Konzepte verfolgen, sinnvoll ergänzt werden.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Zwei Hüllkurven und ein LFO bilden die Grundausstattung an Modulationsquellen für einen Monosynth bzw. ein kleines Modularsystem. Eine Hüllkurve bestimmt die Notenlänge über den VCA, während die andere die Cutoff-Frequenz des Filters steuert und der LFO wahlweise Tonhöhe oder Pulsbreite des VCOs moduliert. Mit nur einem Modul 140 können also der VCO 112, das Filter 121 und der VCA 130 gleichzeitig angesteuert werden. Durch die doppelten Ausgänge der Hüllkurve lassen sich sogar jeweils zwei Ziele zusammen modulieren, etwa beide Cutoffs des Dual VCF oder die zwei Kanäle des Dual VCA. Daneben ist auch die Steuerung der LFO-Geschwindigkeit durch eine der Hüllkurven möglich. Für ein umfangreicheres System ist der Einsatz mehrerer Module 140 durchaus sinnvoll.