Hinweis: Batteriebetrieb wird nicht unterstützt.
Der Mooer Tender Octaver X2 ist ein digitaler Octaver nach dem Vorbild klassischer, analoger Octaver-Pedale. Er erzeugt je eine tiefe und eine hohe Oktave, die dem originalen Gitarrensignal stufenlos zugemischt werden kann. Neben den individuell schaltbaren oberen und unteren Oktavstimmen bietet er gegenüber anderen Modellen zusätzlich zwei Tone-Potis. Besonders bei der hohen Oktave können, je nach Signal, gelegentlich harsch klingenden Artefakte auftreten, die sich über die Tone-Potis auf Wunsch sanft ausblenden lassen, etwa so wie beim Tone-Poti einer E-Gitarre. Darüber hinaus verfügt der Tender Octaver X2 über 14 Preset-Speicherplätze; bei einem klassischen, analogen Pedal gibt es nur eine Einstellung. Wie alle Effektpedale der Mooer-X2-Reihe, ist auch der Tender Octaver X2 in einem robusten, kompakten Gehäuse untergebracht und wird mit passendem Netzteil ausgeliefert.
Mit einem Hauch zugemischter, oberer Oktave kann der Mooer Tender Octaver X2 himmlisch schwebende, Chorus-artige, Klänge erzeugen - oder mit voll aufgedrehter, tiefer Oktave und etwas Overdrive höllisch abgrundtiefes Grollen. Aber auch die dazwischen liegenden Einstellungen liefern jede Menge Klänge, die man aus Rockklassikern kennt und kaum einem Octaver zugeordnet hätte. Die Bedienung ist kinderleicht: über die Fußtaster „Sub“ und „Upper“ die gewünschte Octave einschalten, die Lautstärkeverhältnisse von Oktav- und Direktsignal einstellen, den Klang mit den Tone-Reglern noch etwas verfeinern, Save-Button drücken, fertig. Für ein sauberes Octaver-Signal sollte der Mooer Tender Octaver X2 das erste Pedal in der Signalkette nach dem Volume-Pedal sein. Stehen Chaos und Klang-Experimente im Fokus, kann man ihn auch hinter einem Overdrive- oder einem anderem Effekt platzieren.
Ein Octaver gehört, so wie auch Chorus, Phaser oder Delay, zu den Effektklassikern, die jeder Gitarrist einmal auf seinem Pedalboard haben sollte. Als Einsteiger hat man an tief octavierten Single-Note-Lines und Sound-Experimenten ebenso viel Freude, wie der erfahrene Solo-Spieler, der die Sweep- und Tapping-Sequenzen mit fein abgestimmter oberer Oktave und etwas Delay zum Funkeln und Glitzern bringt. Aufgrund seines attraktiven Preis-Leistungsverhältnisses, des robusten Gehäuses, den Extra-Tone-Reglern und Speicherplätzen ist der Mooer Tender Octaver X2 ein würdiger Vertreter seiner Gattung. Die 14 Preset-Speicherplätze sind für den Live-Einsatz auf der Bühne äußerst nützlich. Das obligatorische Niederknien zwischen den Songs, um im Dunkeln die Einstellungen auf dem Pedal so ungefähr hinzubekommen, gehört damit der Vergangenheit an.
Mooer aus dem chinesischen Shenzhen bietet seit 2010 Produkte für Gitarristen an - vom kleinen Einzelpedal über Multieffektgeräte bis hin zu Kompaktverstärkern. Der Hersteller startete mit diversen Kleinpedalen und dürfte insbesondere durch das aufwändige Delay-Pedal Ocean Machine, das 2016 in Zusammenarbeit mit Devin Townsend entstand, bekannt geworden sein. Inzwischen bietet Mooer auch Lösungen mit modellierten Verstärkern, Boxensimulationen auf der Basis von Impulsantworten und Matching-Equalizern an. Der Fokus des Herstellers liegt dabei auf der Nutzung digitaler Technologien.
Mit dem Mooer Tender Octaver X2 lässt sich klanglich einiges anstellen. Etwa das naheliegende Simulieren eines E-Basses mit der Gitarre mittels tiefer Oktave. Oder man erzeugt, mit reichlich Overdrive dazu, brachiale Octave-Fuzz-Klänge - ideal für den typischen Stoner-Rock-Sound. Aber auch in subtilen Einstellungen kann man den Mooer Tender Octaver X2 live und im Studio gewinnbringend einsetzen. Etwa, um mit kaum hörbarem Sub-Oktavsignal den Gitarrensound anzufetten. Oder um mit nur einem Hauch zugemischter hoher Oktave leicht schwebende, Chorus-artige Klänge zu erzeugen. Besonders bei Single-Note-Lines auf den unteren Saiten der Gitarre erzeugt man mit ein wenig zugemischter tiefer Oktave eine wunderbare Wärme, die auch bei zusätzlichem Overdrive erhalten bleibt. Mit reichlich Overdrive dazu lassen sich mit Hilfe der hohen Oktave auch Feedback-ähnliche Effekte erzielen.