Mit dem Hell Melter Distortion offeriert Electro Harmonix ein Pedal, dass sich an Freunde extremer Klänge wendet. Inspiriert wurde das Pedal durch einen japanischen Verzerrer von 1983, der maßgeblich prägend für das schwedische Death-Metal-Genre war. Der fette, stark verzerrte und sägende Ton war sicher nicht jedermanns Sache. Dennoch prägten die skandinavischen Bands mit ebendiesem Pedal ihren ganz eigenen Sound. Der Hell Melter greift diesen ruppigen Ton auf, erweitert diesen im Bereich der Klangregelung und fügt einen schaltbaren Boost sowie ein Noise Gate hinzu. Dazu lassen sich das Originalsignal frei zumischen, wovon Bassisten bei verzerrten Klängen profitieren.
Mit acht Reglern, einem Voicing-Schalter und zwei Fußschaltern mit Status-LEDs ist der Hell Melter ein üppig ausgestattetes Distortion-Pedal. Die dichte und markante Verzerrung ist regelbar und über den Schalter Normal/Burn in ihrer Charakteristik veränderbar. Neben dem regelbaren Ausgangspegel kommt eine freie Mischbarkeit mit dem Original hinzu, mit dem sich der Hell Melter auch für Bassisten empfiehlt, die ihren Bass kräftig anzerren möchten, ohne dabei auf den essentiellen Tiefenschub zu verzichten. Die Klangformung erfolgt über einen dreibandigen Equalizer mit variabler Mittenfrequenz. Ein ergänzend zuschaltbarer Boost sorgt für einen weiteren Gain-Schub. Die dabei unvermeidlichen Nebengeräusche lassen sich effektiv durch das integrierte regelbare Noise Gate zähmen.
Der Hell Melter ist ein Spezialist für stark verzerrte Klänge, die ihren Einsatz insbesondere im Heavy Metal finden dürften. Durch die ergänzende Boost-Funktion, den umfassenden EQ mit variabler Einsatzfrequenz und dem Voicing-Schalter ist das Pedal variabel im Klang formbar. Nebengeräusche hat man dabei über das Noise Gate im Griff. Dazu lässt sich der Klang durch ein freies Zumischen des unbearbeiteten Eingangssignals auch zähmen. Auf diese Weise lässt sich die intensive Verzerrung parallel nutzen, was in Kombination mit einem Bass oft Vorteile bringt. Das Pedal ist im EHX-typischen robusten und bühnentauglichen Metallgehäuse untergebracht und wird mitsamt Netzteil ausgeliefert. Ein Batteriebetrieb ist ebenfalls möglich.
Mike Matthews und seine Firma Electro Harmonix prägen die Geschichte unserer Sounds seit den späten sechziger und siebziger Jahren wie kaum ein anderes Unternehmen. Mit bahnbrechenden Innovationen, wie dem ersten Overdrive Pedal (LPB-1) und den ersten bühnenfähigen Flanger (Electric Mistress) und Delay (Memory Man), baute sich der Firmengründer Mike Matthews einen hervorragenden Ruf und ein sehr erfolgreiches Unternehmen zugleich auf. Heutzutage besteht das Angebot aus Dutzenden hochqualitativen Pedalen und reicht vom Analogdelay über Chorus, Flanger, Kompressor bis hin zum Wah Wah oder Volume-Pedalen. Aber auch Verstärker, Preamps, Lautsprecher, Röhren und sogar Mikrofone gehören mittlerweile zur Palette von EHX.
Der EHX Hell Melter ist nicht nur ein preislich attraktives Distortion-Pedal mit Boutique-Ausstattung, sondern auch ein Charakterkopf. Sein sägender, druckvoller Klang ist weder sanft und gefällig, sondern extrem und aggressiv. Aus dem Clean-Kanal eines Röhrenverstärkers zaubert es einen eigenständigen bösen High-Gain-Sound, der sich über den Booster jederzeit noch intensivieren lässt. Über den Voicing-Schalter und den EQ lässt sich das Klangspektrum gegenüber dem als Inspiration fungierenden Klassiker in den Mitten deutlich umfassender formen und in das Bandgefüge einpassen. Dazu lässt sich der Sound über das integrierte Noise Gate von Nebengeräuschen befreien, was im Bühneneinsatz von Vorteil ist. Das mögliche Überblenden zwischen Original- und Distortion-Signal ergänzt nochmals eine Reihe interessanter Klänge, die auch Bassisten adressieren dürften.