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4. Modelltypen

Es gibt unterschiedliche Systeme für Gitarren-Multieffekte, die natürlich vom Einsatzbereich abhängig sind. Dabei haben sich mit Rack- und Floorboard-Versionen zwei Konzepte durchgesetzt. Für eine bestimmte Zeit waren auch Desktop-Einheiten wie das Vox Tonelab auf dem Markt, die aber recht rar geworden sind. Viele Multieffektgeräte lassen sich mittlerweile über eine App am Computer oder über ein Tablet editieren, sodass es nicht mehr notwendig ist, sie in Reichweite auf dem Schreibtisch zu haben.

Compact Pedal

Compact Pedale sind die kleinsten Multieffektgeräte, denn dank leistungsstarker Prozessoren lässt sich eine große Zahl von Effekten auf kleinstem Raum unterbringen. Den Anfang machen hier die Dual Pedals, die eine Kombination von zwei Effekten in einem Gehäuse beheimaten, die wie gewohnt mit Reglern bedient werden. Das können zwei unterschiedliche Overdrives sein wie beim Strymon Sunset, oder Delay und Reverb wie beim Keeley Caverns. Etwas größere Varianten unter den Compact Pedalen wie beispielsweise das Strymon Mobius widmen sich beispielsweise nur einer Effektgruppe – hier sind es Modulations-Effekte wie Chorus, Flanger, Phaser, etc. Ein weiterer moderner Klassiker ist das H9 von Eventide, das alle Effektgattungen in einem recht kompakten Format anbietet. Diese beiden Geräte liefern High-End-Effektsounds, haben aber den Nachteil, dass man nur jeweils einen Effekt-Algorithmus aus dem Arsenal laden und nutzen kann. Wer mehrere Effekte gleichzeitig benötigt und das Ganze in kompakter Form, wird eher bei Line 6 HX Stomp, Boss GT-1000Core oder den kleineren Modellen von Zoom oder Mooer fündig.

Floorboard

Ein Nachteil kompakter Multieffekte sind die begrenzten Bedienungsmöglichkeiten. Und die liegen in der Natur der Sache, denn auf einem kompakten Gehäuse lassen sich nicht beliebig viele Schalter unterbringen. Bei Compact Pedalen bewegt man sich normalerweise schrittweise durch die einzelnen Speicherplätze, während Floorboard-Systemen über mehrere Schalter verfügen, mit denen man auch auf der Bühne flexibler aufgestellt ist.

Man ruft ein Preset (vorgefertigte Kombination von Effekten) auf, zu dem man dann einzelne Effekte hinzuschalten kann, was sich meist auch variabel programmieren lässt. Manche Floorboards haben ein sogenanntes Expression-Pedal integriert, mit dem man Effektparameter in Echtzeit verändern oder Effekte wie Wah-Wah oder Whammy authentisch bedienen kann. Floorboards liegen, wie es der Name sagt, auf dem Boden vor dem Gitarristen und werden per Fuß bedient. Zentrales Element ist meist ein Display, das der Orientierung dient und Speicherdaten sowie die Parametereinstellungen der Effekte anzeigt. Letztere lassen sich über diverse Regler editieren, was etwas mühselig sein kann, wenn das Gerät auf dem Boden liegt. Natürlich spricht auch nichts dagegen, es zu diesem Zweck auf den Tisch zu heben, aber die meisten Floorboards können inzwischen knieschonend per Computer-App oder Tablet bequem am Bildschirm editiert werden.

19“ Einheit

Das 19“ Format ist immer noch sehr praktisch, wenn man das Effektgerät in einem Rack im Studio oder für den Bühnenbetrieb sicher platzieren möchte. In der Regel funktioniert diese Variante mit zwei Einheiten: Zum einen braucht es das eigentliche Effektgerät im Rack mit allen Anschlüssen, an dem man auch alle Einstellungen vornimmt, und dazu ein Bodengerät (Foot Controller) mit Schaltern und Display zur Fernsteuerung. Effektgerät und Bodeneinheit werden per Kabel miteinander verbunden. Diese Form ist im Bühnenbetrieb vorteilhaft, weil das Rack mit allen Anschlüssen und eventuell einer Empfängereinheit für den Gitarrensender irgendwo geparkt werden kann und auf der Bühne nur die Fußleiste liegt.

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